Hier liegt ihr richtig! Ob in der Natur, mitten in der Stadt, für Familien, im Grünen, historisch oder traditionell: Unter Thüringens TOP-Gastgebern findet jede:r genau die passende Adresse.
Weltenbummel in Weimar
Von einem Klassiker zum Geheimtipp
Wir starten in der Seifengasse, ein paar Schritte entfernt von der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Hier sieht es auf den ersten Blick eher unauffällig aus: alte Häuser, Efeu, Kopfsteinpflaster mit neugierigen Grashalmen zwischen den Steinen. Wenn man aber ein paar Schritte in sie hineingelaufen ist, verschluckt die Gasse zuerst den Lärm der Autos und kurz darauf auch den der restlichen Welt, und plötzlich kommt man sich vor, als entdecke man gerade ein Geheimnis. Als sei vor einem noch nie jemand durch diese Gasse geschlendert. Als habe man gerade sein ganz privates Stück Weimar gefunden ...
Weimar, ein Klassiker?
Weimar nimmt einen gefangen, und es tut dies vom ersten Augenblick an und dann immer wieder. Natürlich überrumpeln einen Goethe und Schiller anfangs, weil die Dichterfürsten einen in dieser Stadt nun mal nicht in Ruhe lassen. Dann aber, wenn man Schiller- und Goethehaus und Deutsches Nationaltheater gesehen hat - dann entfaltet Weimar seinen wahren Zauber.
Dann verlässt man die üblichen Routen und entdeckt Lieblingsplätze, immer neue, immer wieder andere. Die Seifengasse. Den Biedermeiergarten des Kirms-Krackow-Hauses mit dem kleinen Café. Die Bänke vor der Stadtkirche St. Peter und Paul. Den alten Baum im Park an der Ilm, an den man sich lehnen und lesen kann. Die Bar im altehrwürdigen Hotel Elephant ...
Weimar ist eine Stadt der Museen, aber dennoch keine Museumsstadt. Es ist geschichtsbeladen, natürlich, aber auch jung und hip und trendy. Neben klassischen Fassaden gibt es verrückte Szene-Cafés und Designläden, Burger-Buden und Bio-Bäckereien. Und viele kleine Manufakturen. Und Goldschmieden. Und Galerien.
Weimar ist natürlich nicht Berlin …
… aber komplett anders, als man sich das vorstellt, wenn man an Weimar denkt. Manchmal sitzt man am Abend da bei einem Glas Wein oder einem Milchkaffee, am Marktplatz oder auf dem Frauenplan, und über das menschliche Summen und Brummen hinweg erhebt sich plötzlich der Gesang einer Amsel oder Meise. In den meisten anderen Städten würde man das überhaupt nicht wahrnehmen, aber Weimar schärft die Sinne. Es öffnet die Ohren, die Nase und die Augen, vielleicht sogar noch das Herz. Früher oder später bezirzt es jeden, der es besucht. Ohne sich anstrengen zu müssen, ganz nebenbei, ganz einfach so ...
… und das liegt mitunter auch an den Menschen, die hier an ihrem ganz eigenen Lebensentwurf tüfteln.
Seinen ersten Gin hat Matthias Wiegand in der Küche destilliert, abends, wenn die Kinder schon schliefen. Heute gehört der Lyonel Dry Gin (benannt nach Bauhausmeister Lyonel Feininger) der Wiegands zu den Rennern in Weimars Bars und Fachgeschäften. Trotz einer Jahresproduktion von fünftausend Flaschen hängen in den Schaufenstern „Endlich wieder da!“-Schilder. Frei nach dem Motto: „Weniger ist mehr“ produziert die Wiegand Manufactur mit ihrer kleinen 150-Liter-Destille zwei verschiedene Likör- und Gin-Sorten. (©Guido Werner, Wiegand Manufactur Weimar)
Anke Heelemann sammelt seit über zehn Jahren alte Fotos, auf Flohmärkten oder bei Haushaltsauflösungen. In ihrem "Fachgeschäft für vergessene Privatfotografien" hat sie Zehntausende Aufnahmen archiviert, lässt Besucher in ihnen stöbern und nutzt das Bildmaterial für ihre Kunstprojekte. Wer auf den Fotos zu sehen ist? Keine Ahnung. „Jedes Foto hat seine Geschichte. Die aber ist verloren gegangen. Jetzt sind die Aufnahmen nur noch festgefrorene Momente fremder Leben.“ Und das Archiv eine Zeitreise durch die Geschichte der Fotografie. (©Samuel Zuder / cmr, Thüringer Tourismus GmbH)
Das hier jeden Abend eine andere Inszenierung gegeben werde, habe einen einfachen Grund: „Wenn jemand eine Woche bei uns Urlaub macht, kann er täglich ein anderes Stück sehen.“ Seit 15 Jahren bringt Keiler Weimars Klassiker neu verpackt auf die Bühne im Cranachhaus. „Goethe & Schiller: Greatest Hits“ oder „Goethe live: das große Interview“, 30 Inszenierungen im Wechsel. Keilers Theater will intelligent und humorvoll sein und auch nicht überlang: „Nach einem Tag in Weimar sind die Leute doch platt. Da kann man denen doch keine fünf Stunden Faust mehr vorsetzen.“ (©Samuel Zuder / cmr, Thüringer Tourismus GmbH)
Um zehn öffnet sie, und drei Minuten später ist es voll. Im Verkaufsraum stehen Kunden, draußen auch, manche haben sich Klappstühle mitgebracht. Fast vierzig Sorten Kuchen und Tartes werden hier gebacken, die meisten nach Rezepten aus dem Orient: Bananenkaramell, Orange, Mohn-Birne-Vanille. Die Weimarer lieben das: sonntags reicht die Schlange oft bis um den Block. (©Samuel Zuder / cmr, Thüringer Tourismus GmbH)
Nachhaltiges Weimar
Headerbild ©Florian Trykowski, Thüringer Tourismus GmbH
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