Hier liegt ihr richtig! Ob in der Natur, mitten in der Stadt, für Familien, im Grünen, historisch oder traditionell: Unter Thüringens TOP-Gastgebern findet jede:r genau die passende Adresse.
Erinnerungskultur
Gedenkstätten und Erinnerungsorte
Die Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Manchmal, wenn nur wenige Besucher da sind, hat die Stille etwas Bedrückendes. Weil man in solchen Momenten ahnt, wie sehr sich die Inhaftierten im KZ Buchenwald so eine friedliche Stimmung und ihre Befreiung ersehnt haben müssen. Am 11. April 1945 erreichten amerikanische Streitkräfte das Lager. Etwa 21.000 Menschen überlebten. Nach der Pogromnacht am 9. November 1938 wurden fast 10.000 jüdische Männer ins KZ Buchenwald gebracht.
Als die SS zum Kriegsende die Lager im Osten räumte, trieb sie noch einmal Tausende Juden in die Thüringer Konzentrationslager. Allein im KZ-Komplex Mittelbau befanden sich 1945 über 6.000 jüdische Häftlinge. Mindestens 12.000 Juden starben in Buchenwald und Mittelbau-Dora. Bemerkenswert: 900 jüdische Kinder erlebten die Befreiung in Buchenwald; Mithäftlinge hatten sie gerettet.
Der Erinnerungsort Topf & Söhne
Deutsche Unternehmen und ihre Verstrickung mit dem Naziregime – dafür steht die Erfurter Firma J. A. Topf & Söhne. Sie machte sich in den 1920er-Jahren einen Namen mit pietätvollen Feuerbestattungsöfen. Doch als die SS 1939 in Buchenwald und Dachau die Leichen der Ermordeten im Lager selbst beseitigen wollte, entwickelte Topf & Söhne spezifische KZ-Verbrennungsöfen.
Im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau war das Unternehmen am Völkermord an Juden, Sinti und Roma beteiligt. Leistungsstarke Öfen und Lüftungstechnik für die Gaskammern aus Erfurt machten die Krematorien dort zu „Todesfabriken“. Seit 2011 gibt es auf dem ehemaligen Firmengelände einen Erinnerungsort mit Dauerausstellung, der an die Beteiligung der Industrie am Holocaust erinnert und zeigt, wie Unternehmer und Techniker zu Mitwissern und Mittätern wurden.
Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma J.A. Topf & Söhne erinnern heute emotionale Ausstellungen an die „Todesfabriken“ und ihre Opfer.
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