Ein Tag am See

Erlebnisregion Stausee Hohenfelden

Blick ins Blaue: Der Stausee Hohenfelden ist Ausflugsziel, Urlaubsdestination und ein wunderbarer Ort für alle, die zwischendrin mal für einige Stunden abschalten wollen. Und der Campingplatz dort ist der größte in Thüringen. Beste Voraussetzungen für einen Tag am See!

Frühmorgens ist es meistens noch frisch, auch im Sommer schweben dann oft flache Nebelstreifen über dem Wasser. Die Farben sind blass, die Konturen leicht unscharf, ein bisschen ist es, als müsse der Tag die Nacht erst noch abschütteln. Vor allem aber ist es still. Ein zaghaftes Tschilpen in den Bäumen, das Summen der Insekten im Schilf und das Geräusch, das entsteht, wenn Enten beim Putzen mit den Flügeln schlagen – sonst hört man nichts. Für einen Kaffee am Ufer, eine kurze Yoga-Einheit oder einfach nur ein paar Minuten Gar-nichts-Tun ist das die schönste Tageszeit. Still ruht der See, heißt es in einem alten Volkslied. Es könnte am Stausee Hohenfelden geschrieben worden sein. An einem frühen Morgen im Sommer. Oder vielleicht auch in einem der alten Häuser, die ein paar Hundert Meter weiter im Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden stehen. 47 historische Gebäude aus ganz Thüringen haben die Museumsmacher nach und nach auf das Gelände gebracht. Die meisten sollten abgerissen werden, bevor das Freilichtmuseum auf sie aufmerksam (gemacht) wurde und sie rettete.

Und wie zieht man so ein Haus um? Zuerst fotografieren Experten es am alten Standort aus allen nur denkbaren Blickwinkeln. Sie zeichnen Baupläne, nummerieren Steine, markieren Balken. Anschließend wird das Gebäude in seine Einzelteile zerlegt. Die bringt ein Schwertransporter nach Hohenfelden. Im Freilichtmuseum setzt man dann alles Stück für Stück zusammen – wie bei einem Lego-Bausatz. Beim „Wohnstallhaus Hoyer“ zum Beispiel waren es am Ende um die tausend Teile, die wieder an ihre richtige Stelle mussten. Das 400 Jahre alte Gebäude ist mitsamt seiner Originaleinrichtung ins Museum umgezogen, Schränke, Sofas, sogar die Lampen, alles steht und hängt so, wie es einmal war. Einer der früheren Bewohner hat nebenher als Friseur gearbeitet – im Wohnzimmer reihen sich die Stühle heute wieder exakt so nebeneinander wie damals, als sie auf Kundschaft warteten. Hin und wieder kommen die letzten Besitzer vorbei. Um nachzuschauen, wie es ihrem Haus im Museum so geht.

Strandtag am Stausee Hohenfelden

Im Vergleich zu den Museumsgebäuden ist die beliebteste Unterkunft auf dem Campingplatz Hohenfelden übrigens winzig: Das neue Tiny House ist nur wenige Quadratmeter groß. Nach seiner Eröffnung war es derart schnell über Monate durchgebucht, dass demnächst noch ein paar dazukommen sollen. Platz ist ja genug, das Gelände ist riesig, eine große grüne Oase mit alten Bäumen und weiten Rasenflächen für spielende Kinder, chillende Eltern und grillende Großeltern. Dass die Tiny-House-Bewohner trotzdem öfter das Gefühl haben, ganz allein am Stausee zu sein, hat mit dem zu tun, was in der Immobilienbranche gerne mit „Lage, Lage, Lage!“ umschrieben wird: Das Häuschen steht direkt am See.

Noch Energie nach der Bootspartie?

Wenn man noch mehr Ruhe haben möchte, ist der allerbeste Platz natürlich auf dem Wasser! Der Bootsverleih am östlichen Ufer verleiht SUP-Boards und klassische Ruderboote. Für Letztere bringt man sich am besten ein aufblasbares Kissen mit. Auf das kann man dann seinen Kopf legen, wenn man draußen auf dem Wasser Pause macht und eine kleine Wolkenbeobachtungsstudie einlegt. Gibt es etwas Entspannteres, als so auf dem Wasser zu dümpeln? Und den Wolken dabei zuzusehen, wie sie zu einer Verabredung hinten am Horizont ziehen? Kleinen Passagieren ist so etwas selbstverständlich viel zu langweilig: Die wollen mindestens ein paar Fische sehen. Und deshalb muss immer dorthin gerudert werden, wo gerade einer aus dem Wasser gesprungen ist. Und wenn keiner springt, soll Mami oder Papi eben schnell mal quer über den See paddeln, wo andere Kinder in anderen Booten sitzen: Vielleicht kann man mit denen ja eine Wasserschlacht austragen. Mit den breiten Paddeln eines Ruderboots lässt sich nämlich richtig schön viel Wasser aus dem See schaufeln.

Erwachsene, die nach so einer Bootspartie noch Energie haben, können sich dann noch zu einem Abstecher in den Aktivpark überreden lassen. Da gibt es einen Kletterwald. Und einen Pfeil-und-Bogen-Parcours. Oder man könnte zu einem Reiterhof fahren. Weil aber morgen auch noch ein Tag am See ist, trifft sich ab dem späteren Nachmittag alles vor der Hanslbar am südöstlichen Seeufer. Dort gibt es Snacks und Getränke und Holzplattformen, die aufs Wasser hinausragen. Der See wird ruhig am Abend, das letzte Kräuseln legt sich, irgendwann ist das Wasser wie ein Spiegel, in dem man den dunkelblauen Himmel Thüringens sehen kann. Und dann geht die Sonne unter, und die Farben ändern sich im Minutentakt. Am Ende legt sie eine Schicht roten Lacks auf den Stausee. Wie einen Abschiedsgruß. Wie ein Versprechen, dass auch morgen wieder ein Tag am See ist.

erlebnisregion-hohenfelden.de

 

Titelbild: Ein Tag am Stausee Hohenfelden, ©NÓI CREW

 

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e.g. zielgruppe_Sehnsucht

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